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Landesverband Bayern

Von Nord bis Süd grüßt der Landesverband Bayern seine Mitglieder, Freunde und Gäste

Auf den folgenden Seiten finden Sie Termine und Orte von interessanten, erholsamen, aber auch lehrreichen Veranstaltungen und Seminaren des Landesverbandes Bayern, Informationen zu bestehenden Selbsthilfegruppen, Hinweise zu unsere Präventionsarbeit, Kontaktmöglichkeiten zu vielfältigen Hilfsangeboten in Bayern, Informationen zu Sucht und Abhängigkeiten und ein bisschen mehr von unserem Selbstverständnis und uns als Team.

Häufig gestellte Fragen und deren Antworten finden sich in den FAQs.

Wir begleiten von Sucht betroffene Menschen und ihre Angehörigen auf dem Weg aus der Abhängigkeit in ein gesundes, suchtfreies Leben.
Wenn Sie mehr über uns erfahren wollen, dann stöbern Sie gerne durch unsere Hompage oder nehmen einfach persönlich Kontakt zu uns auf.

Kleiner Hinweis: wir gehören zum Bundesverband Blaues Kreuz in Deutschland e.V. und die oberste Zeile mit den Shortcuts (bei "Menü") gehört dem Bundesverband ebenso wie derzeit die Unterseite "Sucht und Abhängigkeit".

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen unserer Angebote und freuen uns, wenn Sie sich für Eines entscheiden sollten und wir uns persönlich kennenlernen.

(Wir erneuern derzeit unsere Homepage nebenbei und entschuldigen uns für etwaige Fehlermeldungen, die deswegen eventuell auftreten.)
 

Aktuelles

im Landesverband

Seit dem 4. April ist unsere Verwaltungskraft Julia in Mutterschutz. Wir wünschen ihr alles Gute und Gottes Segen.

Die neue freundliche Stimme am Telefon und in unseren E-Mails gehört zu Tanja. Sie ist aus Ansbach und freut sich sehr über die ersten Kontakte und das gegenseitige Kennenlernen. Ein aktuelles Foto von ihr erscheint bald auch auf unserer Team-Seite.

Veranstaltung:
Am 1. Mai findet eine russischsprachige Veranstaltung zum Thema "Ein Rückfall ist nicht das Ende" in Nürnberg in der Flötnerstr. 6, statt.
Weitere Infos findest du hier.

FAQs

häufige Fragen zum Thema

Hier finden Sie Antworten auf Fragen, die unseren Fachleuten in der Suchtberatung immer wieder gestellt werden.
Vorrangig geht es dabei um Fragen zu Alkohol.
Eine sehr gute, weitere FAQ Seite finden sie bei der Caritas.

Alkohol ist in unserer Kultur sowohl ein Genuss- wie auch ein Suchtmittel. Moderat konsumiert fördern alkoholische Getränke Genuss, angenehme Gefühle und Stimmung. Alkohol ist aber auch ein Suchtmittel das körperlich und psychisch abhängig macht. Die Entwicklung vom Genuss zur Sucht verläuft langsam, oft unbemerkt über mehrere Jahre hinweg. Nicht jeder Mensch reagiert gleich. Darum ist die Grenze nicht klar zu ziehen. Ein unverbindliches, teilweise auch anonymes Abklärungsgespräch auf einer unserer Beratungsstellen kann Klarheit schaffen.

Fachleute gehen davon aus, dass Alkohol grundsätzlich das Risiko für Gesundheitsschäden erhöht, es also keinen ganz risikofreien Alkoholkonsum gibt. 
Empfohlene Werte für einen "risikoarmen Konsum" (=minimales Risiko, gesundheitliche Schäden davonzutragen):

  • Für Männer: 2 Standardgläser* pro Tag
  • Für Frauen: 1 Standardglas* pro Tag
  • beide: sollten an mindestens zwei bis drei Tagen pro Woche ganz auf Alkohol verzichten

* 0,3l Bier/125ml Wein/100ml Sekt/4cl Likör/4cl Schnaps

Frauen sollten in der Schwangerschaft grundsätzlich keinen Alkohol trinken, da es zu schwersten Schädigungen des Kindes führen kann. Es gibt für Schwangere keine unbedenkliche Trinkmenge und keine Schwangerschaftsphase, in der Alkoholkonsum unschädlich wäre. Mehr Infos dazu findet sich hier.

Ein zusätzliches Risiko besteht beim Konsum größerer Alkoholmengen pro Trinkgelegenheit („Binge-Drinking“).
Wenn im Verlauf mehrerer Stunden ausnahmsweise mehr getrunken wird, dann gilt folgendes:

  • für Männer maximal 5 Standardgläser bei einer Trinkepisode, d. h. etwa 1,25l Bier oder etwa 0,6l Wein
  • für Frauen maximal 4 Standardgläser, d. h. etwa 1l Bier oder 0,5l Wein

Ein solcher Konsum führt nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen, unabhängig von der durchschnittlich konsumierten Gesamtmenge an Alkohol, bereits zu einem gesundheitlichen Risiko.

Bereits durch den Konsum geringer Alkoholmengen können Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit sowie die Wahrnehmung und die Urteilskraft beeinträchtigt sein. Hieraus ergibt sich eine erhöhte Unfallgefahr, die insbesondere im Straßenverkehr meist schwerwiegende, wenn nicht gar tödliche Folgen für Konsumierende und Unbeteiligte haben kann. Darüber hinaus kommt es infolge erhöhten Alkoholkonsums häufig zu Aggression und Gewalt.

Wenn der Alkohol zu einem festen Bestandteil des Lebens geworden ist, ist es ein schmaler Grat zwischen „regelmäßigem Genuss“ und „es geht nicht mehr ohne“. Genuss hat viel mit bewusstem Konsum zu tun, d.h. sich Zeit zu nehmen und es als etwas Spezielles zu zelebrieren, das man bewusst auch bereits nach einigen Schlücken beenden kann. Dementsprechend sollte es auch einige Tage ohne Alkoholkonsum geben. Sobald der Konsum zur Gewohnheit wird, ist Vorsicht angebracht. Alkohol hat die Tendenz „immer mehr“ zu werden und was als Genuss angefangen hat kann in einer Abhängigkeit  enden.

Oft ist es schwierig über den eigenen Alkoholkonsum oder der einer nahe stehenden Person zu reden. Das Thema ist peinlich, auch deshalb, weil man nicht genau weiß, wann der Konsum unbedenklich ist und ab wann er krankhaft ist. Das geht vielen Betroffenen so. Auf der anderen Seite wissen wir, dass sehr viele Menschen in Deutschland einen problematischen Umgang mit Alkohol pflegen. Nur knapp zehn Prozent nehmen professionelle Hilfe in Anspruch, denn dies braucht sehr viel Mut. Zur Beratung zu gehen ist unangenehm, auf der anderen Seite sind es meist ganz normale Menschen, die unsere Beratungsstellen aufsuchen, oft beruflich und sozial integriert aber doch mit einem Alkoholkonsum, der höher ist, als sie es eigentlich wollen. Meistens hat sich der Konsum schleichend gesteigert.

Es gibt verschiedene Stufen von Abhängigkeit. Viele Menschen sind körperlich nicht abhängig und können gut ein paar Tage verzichten. Die psychische Abhängigkeit bringt sie jedoch dazu, immer wieder ins alte Muster zurück zu fallen. Man fragt sich oft, ob man ganz auf Alkohol verzichten oder sich einfach „zusammenreissen“ sollte. Wer einen schnellen Selbsttest durchführen will, kann das gerne anonym hier tun. Um darüber etwas mehr herauszufinden empfehlen wir die Website http://www.kontrolliertes-trinken.de Dort gibt es ausführlichere Selbsttests, Informationen über Sucht und die Möglichkeit, sich generell mit dem eigenen Konsum und den Trinkmengen auseinander zu setzen.

Die meisten Leute können ihren Alkoholkonsum gut steuern. Menschen, die bereits eine Abhängigkeit entwickelt haben, erleben jedoch oft den sogenannten Kontrollverlust. Das heißt, sie schaffen es nicht mehr „normal“ zu trinken, haben keine Kontrolle über ihr Trinkverhalten und haben deswegen ihren Konsum nicht mehr im Griff. Deshalb empfehlen Fachleute in diesem Fall auch die Totalabstinenz um wiederholte Rückfälle zu vermeiden. Betroffene berichten oft, dass sie nicht mehr kontrolliert trinken können.

Klar definieren, wann man davon sprechen kann/darf, dass jemand alkoholabhängig ist, gestaltet sich als schwierig. Es müssen bestimmte von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen Experten definierten Kriterien erfüllt sein. Die folgenden Symptome gelten für die Alkoholabhängigkeit (man muss aber nicht gleichzeitig alle Merkmale aufweisen):

  • Toleranzentwicklung (man benötigt immer mehr Alkohol, um noch die gleiche Wirkung zu spüren)
  • Psychische Abhängigkeit (man hat ein Verlangen nach Alkohol, das vielleicht nur leicht oder aber ausgesprochen stark ausgeprägt ist)
  • Entzugserscheinungen (wenn man nicht trinkt, treten verschiedene körperliche Symptome des Entzugs auf)
  • Trinken von Alkohol um die Entzugssymptome zu begrenzen oder zu verhindern
  • Vergebliche Versuche den Alkoholgebrauch zu kontrollieren (oder zu stoppen)
  • Verbringt einen großen Teil der Zeit mit dem Konsum von Alkohol bzw. den Folgen davon
  • Schädigende Auswirkungen durch den Alkoholkonsum für die Person selber oder sein Umfeld (z.B. Probleme in Schule oder Arbeit, Konflikte mit Mitmenschen bzw. Familie, Vernachlässigung von Interessen und Hobbys, häufige Krankschreibungen oder Unfälle)
  • Das Trinken von Alkohol erfolgt häufiger und stärker als ursprünglich geplant (Kontrollverlust)
  • Alkohol wird getrunken, obwohl die betroffene Person von der schädlichen und gefährlichen Wirkung weiß

Die meisten haben nur eine vage Vorstellung davon, was „süchtig“ bedeutet und wie eine suchtkranke Person „auszusehen“ hat, das meiste davon sind nur Klischees. Den typischen Abhängigen gibt es eben nicht. Die einfachste Definition von Sucht ist vielleicht diese: „Sucht ist die Unfähigkeit, ohne ein bestimmtes Mittel oder Verhalten leben zu können“. Da geht es nicht in erster Linie um die Menge, sondern um die Bedeutung, welche die Droge im Leben einnimmt.

Es kann hilfreicher sein, die betroffene Person zu überzeugen, dass der Konsum auffällt und nicht mehr als angepasst wahrgenommen wird. Aus Erfahrung führt das zu weniger Widerstand und vielleicht zu Möglichkeiten über den Konsum und über die Bedeutung des Alkohols zu sprechen. Ein unverbindliches Abklärungsgespräch auf einer unserer Beratungsstellen kann Klarheit schaffen.

Menschen mit Suchtproblemen versuchen oft ihre Suchtmitteleinnahme zu verbergen oder zu verleugnen. Das Ansprechen auf die Suchtproblematik ist ein heikles Thema und wird von den Süchtigen oft heruntergespielt und/oder auf andere Ursachen abgewälzt. Zudem wird es als Vorwurf verstanden. Dies liegt daran, dass die Person im Moment noch nicht bereit ist, dass Problem zu akzeptieren oder etwas zu ändern.

Dieses Verhalten kann zu erheblichen Belastungen in der Beziehung führen. Außerdem besteht ein großer Unterschied einer suchtkranken Person in nüchternem Zustand und in angetrunkenem Zustand, wobei letzterer sinnvolle Kommunikation oftmals verhindert.

Hier einige Tipps, um mit dem Betroffenen zu sprechen:

  • Versuchen Sie ihrem Partner/ihrer Partnerin zu sagen, was SIE an der Situation belastet, wie SIE sich dabei fühlen und unter welchen Sorgen SIE leiden.
  • Vermeiden Sie Vorwürfe oder der Person zu sagen, was sie tun soll.
  • Fragen Sie ihn/sie, wie er/sie die Situation sieht, lassen Sie einen Dialog entstehen, wo beide ihre Sichtweisen einbringen können, ohne dass sich der Partner/die Partnerin angegriffen fühlt und sich verteidigen bzw. abwehren muss.
  • Statt seinen/ihren Konsum zu kontrollieren sollten Sie klare Grenzen setzen. Damit können Sie klar machen, inwieweit Sie bereit sind seinen/ihren Alkoholkonsum zu ertragen und wo es für Sie nicht mehr geht.

Letztlich muss Ihr Partner/Ihre Partnerin selbst eine Veränderung wollen. Niemand kann ihn/sie zwingen, weniger zu trinken oder ganz aufzuhören. Zu diesem Schritt muss er/sie sich selbst entscheiden. Überlassen Sie ihm/ihr die Verantwortung für sein/ihr Verhalten. Die Konsequenzen seines/ihres Konsums muss er/sie selbst tragen, selbst wenn er/sie im schlimmsten Fall seinen/ihren Job verlieren würde. Somit erhält er/sie die Möglichkeit, sich der Folgen bewusst zu werden.

Sich selber schützen

Versuchen Sie, die eigene Lebensqualität und -freude nicht vom Alkoholkonsum ihres Partners/ihrer Partnerin bestimmen zu lassen. Achten Sie auf ihre Bedürfnisse und Wünsche und tragen Sie dazu Sorge. Nehmen Sie sich Abstand wenn es zu viel wird.

Wir empfehlen, weitere Hilfe und Unterstützung in einer Beratungsstelle zu holen. In einer persönlichen Beratung wird man mit Ihnen anschauen, wie Sie mit der Situation umgehen und sich schützen können. Eine weitere Möglichkeit ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe für Angehörige. Dort treffen Sie auf Personen mit gleichen oder ähnlichen Problemen und können im Austausch miteinander Kraft schöpfen und Unterstützung erfahren.

Familienangehörige stehen der zunehmenden Abhängigkeit des Betroffenen oft hilflos gegenüber. Was sie auch unternehmen, scheint zu scheitern oder bewirkt das Gegenteil von dem was beabsichtigt war. Derweil schreitet die Abhängigkeitsentwicklung weiter. Die Alkoholkrankheit verschlimmert sich mit der Zeit.
Meistens leiden Angehörige am meisten unter der Situation. Sie haben deshalb als erste Anrecht auf Hilfe. In einer professionellen Beratung lernen sie wieder auf sich selbst zu schauen, ihr Leben nicht abhängig von der alkoholsüchtigen Person zu machen und den abhängigen Partner/die abhängige Partnerin mit verändertem Verhalten für den Ausstieg zu motivieren.
Unterstützung gibt es dafür auch in den Selbsthilfegruppen für Angehörige.

Im Deutschen stammt das Wort Sucht von "siechen" ab. Das bedeutet an einer Krankheit leiden.
Noch bis weit ins letzte Jahrhundert hinein wurde Alkoholabhängigkeit mit Willens-und Charakterschwäche in Verbindung gebracht. Das ist aber nicht der Fall!!!
Heute sind die Alkoholabhängigkeit und weitere Süchte offiziell als Krankheit anerkannt, die erfolgreich behandelt werden können. 

Prinzipiell kann man sagen, dass für die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen können, u.a. eben auch genetische Faktoren. Stärker zu gewichten sind jedoch soziale Faktoren. Kinder aus alkoholbelasteten Familien haben ein erhöhtes Risiko, später selbst eine Abhängigkeit zu entwickeln. Das Risiko ist bis zu sechsmal höher.

Das Problem ist, dass Erwachsene, die als Kinder mit einem alkoholabhängigen Elternteil zusammen gelebt haben, häufig belastende Gefühle aus der Vergangenheit mit sich herum tragen. So haben sie manchmal ein geringes Selbstwertgefühl, eher ein schlechtes Selbstbild, vielleicht eingeschränkte Kommunikationsfähigkeiten, weil sie nie gelernt haben, über ihre Sorgen oder Gefühle zu sprechen. Dies wiederum kann dazu führen, Alkohol als Hilfsmittel zu benutzen, um mit diesen Problemen umzugehen, bzw. diese unangenehmen Gefühle auszuhalten. So kann sich ein Alkoholmissbrauch und schließlich eine Abhängigkeit entwickeln. Manchen Kindern aus alkoholbelasteten Familien fällt es „einfach“ auch schwer, einen „normalen“ Umgang mit Alkohol zu haben, weil sie kein ideales Vorbild hatten.

Die meisten Kinder von alkoholabhängigen Eltern werden als Erwachsene allerdings nicht alkoholabhängig. Es gibt Faktoren, die einen schützenden Effekt haben: z.B. eine geregelte Tagesstruktur, Familienrituale, ein gutes Selbstwertgefühl, die Fähigkeit mit Schwierigkeiten umzugehen und um Hilfe zu bitten, sowie eigene Freizeitpläne. Weiter zeigt sich, dass eine stabile Beziehung zum nicht abhängigen Elternteil oder zu einer Bezugsperson außerhalb der Familie, einen positiven Einfluss und eine schützende Wirkung ausüben.

Es gibt weitaus mehr durch Alkoholkonsum bedingte Krankheiten als die, die weitläufig bekannt sind. Tatsächlich schädigt übermäßig viel Alkohol fast alle Bereiche des Körpers. Zu den häufigsten alkoholbedingten Krankheiten zählen:

  • Fettleber, Leberzirrhose
  • Schädigung des Gehirns: Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Intelligenzminderung
  • Herzmuskelerkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Krebserkrankungen insbesondere der Leber, in Mundhöhle, Rachenraum und Speiseröhre, des Enddarms und der (weiblichen) Brustdrüse
  • Impotenz
  • Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse)
  • Gastritis (Entzündung der Magenschleimhaut)
  • Übergewicht („Bierbauch“)
  • Psychische Störungen wie z.B. Depressionen

Jährlich sterben in Deutschland über 20.000 Menschen an den Folgen ihres Alkoholkonsums.

Mitarbeitende oder Angestellte mit Abhängigkeiten sollte man Hilfe anbieten, bevor sie ihren Job verlieren. Dies würde meistens das Problem verschärfen und die Personen in die Aussichtslosigkeit treiben. Als Arbeitgeber:in könnten Sie mit den betroffenen Mitarbeitenden individuell eine Absichtserklärung aushandeln, wo der/die Betroffene sich dazu bereit erklärt, Hilfe in Anspruch zu nehmen und wieder abstinent zu werden. Diese Absichtserklärung können Sie ganz einfach nach Ihren Vorgaben erstellen. Es ist wichtig, dass die relevanten Punkte und die Konsequenzen, im Fall der Nichteinhaltung, klar darin aufgeführt sind.

Es könnte sinnvoll sein, diese Absichtserklärung zusammen mit einem Berater/einer Beraterin zu erstellen, so dass alle Beteiligten von Anfang an mit im Boot sind.
Unterstützung dazu finden Sie bei uns und auch vielen Suchtberatungsstellen.

Die Kombination von Alkohol und der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr kann bereits ab 0,3 Promille strafrechtlich geahndet werden. Dabei ist es egal, ob du Auto fährst, mit dem Motorrad, Mofa, Fahrrad oder E-Roller unterwegs bist. Denn schon ab dieser Blutalkoholkonzentration sind die Wahrnehmung und das Reaktionsvermögen deutlich beeinträchtigt, gleichzeitig steigt die Risikobereitschaft. Die Unfallgefahr erhöht sich dadurch deutlich. Ab 1 Promille ist sie beispielsweise zehnmal so hoch wie unter nüchternen Bedingungen.

Die Folgen sind gravierend: Mehr als 17.400 Menschen wurden 2019 in Deutschland bei sogenannten Alkoholunfällen verletzt, 228 Menschen starben. 

Trauriger Fact: Die meisten Alkoholunfälle werden Samstag und Sonntag zwischen 18 Uhr und 6 Uhr verursacht. Frauen fallen deutlich seltener als Männer durch Trunkenheit bei Verkehrsunfällen auf.

Mehr Informationen zu den Auswirkungen von Alkohol auf den eigenen Körper findet sich bei Quarks.

Bei Alkohol wie auch bei den meisten anderen Drogen und Psychopharmaka, die regelmäßig eingenommen werden, steigt die Empfindlichkeitsschwelle gegenüber der Substanz an. Um die gleiche Wirkung zu erzielen, wird eine immer höhere Dosis benötigt. Man spricht deshalb auch von Toleranzentwicklung oder Trinkfestigkeit.

Frauen reagieren auf Alkohol intensiver als Männer. Sie werden schneller betrunken. Doch warum ist das so? Bei gleichem Körpergewicht und gleicher getrunkener Menge Alkohol erreicht der Alkoholgehalt im Körper der Frau einen um etwa 20 % höheren Wert. Dafür gibt es verschiedene Ursachen.

  • Zum einen baut die weibliche Leber Alkohol langsamer ab, da sie weniger des hierfür benötigten Enzyms enthält.
  • Zum anderen ist der Flüssigkeitsgehalt des Körpers bei Männern (ca. 68%) höher als bei Frauen (ca. 55%). Bei Frauen ist hingegen der Fettanteil höher. Alkohol geht aber nicht ins Fettgewebe über. Dadurch verteilt sich der Alkohol bei Frauen auf weniger Flüssigkeit.

Das Ergebnis: Die Blutalkoholkonzentration – gemessen in Promille – ist bei ihnen deshalb bei gleicher getrunkener Menge höher ist als bei Männern.

Das bedeutet, dass jemand sehr viel Alkohol in kurzer Zeit trinkt, um einen Rausch, also einen veränderten Bewusstseinszustand, herbeizuführen.

Fünf oder mehr Standardgläser* bewirken bei den meisten Menschen einen Alkoholrausch. Mädchen und Frauen vertragen aufgrund ihres geringeren Anteils an Körperflüssigkeit weniger Alkohol. Bei ihnen spricht man daher schon ab vier Standardgläsern* von Rauschtrinken.

Gerade manche Jugendliche setzen sich ganz bewusst das Ziel, so lange zu trinken, bis sie einen Vollrausch haben. Dieses sogenannte Komasaufen, auch Binge-Drinking genannt, kann zu einer schwerwiegenden Alkoholvergiftung führen.

Zudem kann es auch eine Form der Abhängigkeit sein. Betroffene berichten, dass sie ganz unregelmäßig Alkohol getrunken haben. Ihr Problem lag darin, dass sie nicht nach einem Glas Wein oder einem Bier aufhören konnten, sondern so lange weitergetrunken haben, bis zum Blackout. Sie wissen beim Aufwachen nicht mehr, was während des berauschten Zustandes eigentlich passiert ist.Welche Menge an Alkohol einen Blackout auslösen kann, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

*siehe FAQ: Alkohol- wie viel ist zu viel?

Nein, Trinkalkohol ist in alkoholischen Getränken nicht hoch genug konzentriert, um Viren abzutöten. Spülen oder Gurgeln mit Spirituosen hat daher keine schützende Wirkung.

Alkohol ab einer Konzentration von 50 Vol.-% tötet bei ausreichend langer Einwirkzeit zwar Bakterien ab. Gegen Viren, etwa das Corona-Virus (COVID-19), sind Alkohol-Lösungen jedoch nur eingeschränkt wirksam.
Spirituosen wie zum Beispiel Wodka, Rum oder Liköre können Viren nicht bekämpfen, denn auch deren Alkoholgehalt ist zu gering.

Trinkalkohol wirkt erst ab einer Konzentration von 80 Vol.-% zuverlässig als Desinfektionsmittel. Er kann daher nur äußerlich, also etwa für die Handdesinfektion, eingesetzt werden. Dafür müssen die Hände für mindestens 30 Sekunden gut benetzt bleiben. Allerdings trocknet bei derart hohen Konzentrationen die Haut schnell aus, was zu einem zusätzlichen Risiko für Infektionen durch Verletzungen führt. Optimal für die Handdesinfektion ist Trinkalkohol daher nicht.

Wir wünschen uns für alle Menschen ein selbstbestimmtes, zufriedenes und gelingendes Leben in Freiheit und in Gemeinschaft.
Um Jugendliche auf Augenhöhe zu erreichen gibt es die moderne Suchtprävention von blu:prevent mit App und Vernetzung auf Social Media.
Das Blaue Kreuz arbeitet zudem an der Seite von Menschen mit Drogenkonsum und deren Angehörigen.
Wie dieses selbstbestimmte, zufriedene und gelingende Leben in Freiheit konkret im eigenen Leben aussieht, das kann in den Beratungsstellen zusammen mit kompetenten Fachkräften individuell besprochen werden.
In den Selbsthilfegruppen gibt es die Möglichkeit, zusammen mit anderen Betroffenen und/oder Angehörigen den Alltag und die Lebenssituation zu besprechen und einen eigenen Weg zu finden.

Fragen nach dem Sinn des Lebens und Gott stellen sich im Leben immer wieder und dürfen auch in der Beratung und den Selbsthilfegruppen gestellt werden.
Für uns ist jeder Mensch einzigartig, wertvoll und ein geliebtes Geschöpf Gottes.
Jeder Mensch besitzt Würde und diese ist nicht verkleinert oder verringert aufgrund von Suchtmittelkonsum, sondern gleich groß wie bei allen anderen Menschen.
Der Konsum von Drogen kann als schambehaftet empfunden werden, -auch von Angehörigen.
Egal, in welcher Situation man ist, es ändert nichts an der Würde und den damit einhergehenden Rechten der Menschen.
Deshalb begegnen wir allen Menschen respektvoll. Die Vertraulichkeit der Gesprächsinhalte, sei es in der Beratung oder in den Selbsthilfegruppen, ist uns enorm wichtig.

Das Kreuz ist in Anlehnung an das Rote Kreuz entstanden. Die Frauen und Männer der Gründergeneration verglichen sich mit "Krankenträgern, die sich auf den Kampfplatz des Lebens begeben, um die Opfer der Trunksucht und des Wirtshauslebens zu retten". So ähnlich war die Formulierung des Roten Kreuzes, nur in Bezug auf Krieg und Pflege der Verwundeten.

Die Farbe Blau hat eine längere Geschichte. Bereits in der Antike wurde die Pflanze Indigo zum Färben für blaue Stoffe genutzt. Indigo muss man drei Tage lang vergären und dann trocknen, um den richtigen Blauton zu gewinnen. Die Färber mussten Samstag und Sonntag "blaumachen"- also ruhen.
Montags waren sie dann wieder gefragt. Für die Färbung wurden zusätzlich größere Mengen Urin benötigt. Wie erzeugt man mehr Urin als sonst? Ganz einfach: Die Aufgabe der Färber bestand montags darin, große Mengen des harntreibenden Bieres zu trinken. Somit geht es auf die Färber zurück, dass man jemanden als "blau" bezeichnet, wenn er oder sie betrunken ist.
Die Farbe "blau" ist deswegen ein Verweis auf Alkohol und gleichzeitig die Farbe der Abstinenzbewegung im angelsächsischen Raum seit deren Beginn.

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