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Knastgeschichten

Imo

"Dornen der Unfreiheit"

Sich plötzlich hinter Gittern zu befinden und das eigene Leben hinterfragen zu müssen, Imo weiß genau, was das bedeutet und was es emotional mit einem macht. Im Schreiben von Rap-Texten hat er für sich einen Weg gefunden, seine persönlichen Erlebnisse und Erkenntnisse sowie Gedanken zu verschiedenen Themen zu verarbeiten. Wir sind dankbar, dass er diese mit uns teilen möchte!

 

"Dornen der Unfreiheit"

Lieber Gott, zeig bitte deine Güte für alle Kinder auf dieser Welt /

die sinnlos sterben und denen der Hunger quält.

Denen, die kein Zuhause haben /

die Armenkinder, die leben müssen auf den dreckigen Straßen.

Lieber Gott, beschütze die Kinder, die geschlagen und vergewaltigt werden /

sie sind alleine machtlos und können sich nicht wehren.

Zeig bitte auch deine Güte für die Kinder und Frauen und Männer, deren Väter leben hinter Gittern /

die einsitzen /

und ihre Kinder und Frauen vermissen.

Und Herr im Himmel, gib denen, die krank und behindert sind wieder Kraft /

o Vater, mach doch bitte, dass jede Frau und jedes Kind wieder lacht.

 

[Hook]

Lieber Gott, o Vater, Herr im Himmel, erhöre mich /

meine Für-Bitten gehen an Dich.

Ich rufe Dich und Deinen großen Namen /

damit wir – Deine Brüder und Schwestern – es besser haben.

 

Herr im Himmel, Deine Brüder und Schwestern auf Erden /

bitte beende die Kriege, weil wir sonst alle sterben.

Gott, was ist denn mit Deinem (kosmischen) Plan /

den Frieden auf Erden zu bewahren /

Terroristen führen Kriege in Deinem Namen.

Gütiger Gott, neige Dein Ohr und erhöre mich /

sinnlos sprengen sie sich in die Luft, aber lieben Dich.

Sie werden radikalisiert und manipuliert.

Jeder ist sich selbst der Nächste /

jeder hasst jeden aus Gründen, die sie selber nicht verstehen /

wir machen die Welt zur Hölle, aber wollen in Frieden leben.

Herr im Himmel, ich bitte Dich, zeig uns, dass es anders geht /

damit sich der Planet noch weiter dreht.

 

[Hook]

Lieber Gott, o Vater, Herr im Himmel, erhöre mich /

meine Für-Bitten gehen an Dich.

Ich rufe Dich und Deinen großen Namen /

damit wir – Deine Brüder und Schwestern – es besser haben.

 

Es ist nicht leicht zu bitten, wenn man vor seinen Schöpfer tritt /

trotzdem knie ich vor Dir in der Hoffnung, dass du vergibst.

Wir sehen jeden Tag die Dornen der Unfreiheit /

Herr im Himmel, ich bitte Dich, beschütze uns in der Gefangenheit.

Bitte Vater, lass uns die Zeit in der JVA überstehen /

auch, wenn wir in Sünde lebten oder leben.

Gott, unser Vater, ich bitte Dich für alle Inhaftierten dieser Welt, /

die keine Hoffnung haben und die die Einsamkeit quält.

 

[Hook]

Lieber Gott, o Vater, Herr im Himmel, erhöre mich /

meine Für-Bitten gehen an Dich.

Ich rufe Dich und Deinen großen Namen /

damit wir – Deine Brüder und Schwestern – es besser haben.

 

O Vater, gib der verlorenen Zeit einen Sinn /

sehe durch die Gitter, bis die Wolken verschwinden.

 

Rap von Imo Kmiec (2017)

 

Daniel

Wenn Gott aus tiefster Not errettet – Wie Jesu befreiende Liebe Daniel hinter Gittern fand (Teil 1)

„Das war die beste Entscheidung, die ich in meinem Leben treffen konnte!“ bekennt Daniel, als er davon berichtet, wie er vor nunmehr dreizehn Jahren in seinem Haftraum auf die Knie ging und sein Leben in Jesu Hände legte. Seine Worte rühren an und erzählen von Gottes unbegreiflich großer Liebe und Gnade. Sie berichten von dem Wirken und Eingreifen Gottes, wie er alles neu macht, wenn wir ihn in unser Herz kommen lassen und wie er uns auch in schweren Zeiten zur Seite steht und Kraft schenkt.

Was Gott in seinem Leben verändert und bewirkt hat, das möchte Daniel aus tiefstem Herzen vor der sichtbaren und der unsichtbaren Welt bezeugen. Aus diesem Grund sind wir an diesem sonnigen Tag im Gemeindehaus in Forst zusammengekommen, um mit ihm dieses besondere Ereignis der Taufe zu feiern und ihm Gottes Segen zuzusprechen.

Bewegt von seiner Geschichte und voller Dankbarkeit und Freude blicken die anwesenden Glaubensgeschwister zum Taufbecken, wo Daniel gemeinsam mit seinen Paten Henry und Gabi sowie dem Pastor Andreas bereitsteht, um die Taufe zu empfangen. Dass Gottes Segen auf diesem Tag liegt, ist im Gottesdienst aber auch im fröhlichen Miteinander danach deutlich zu spüren. Wer hätte das gedacht, vor Jahren erahnen können, dass wir diesen Bruder heute feierlich in Gottes Familie willkommen heißen dürfen?

In seinem Taufspruch heißt es: „Er zog mich aus der grausigen Grube, aus lauter Schmutz und Schlamm, und stellte meine Füße auf einen Fels, dass ich sicher treten kann.“ (Psalm 40, 3) Die Grube, in der sich Daniel vor sechzehn Jahren wiederfinden musste, war eine acht Quadratmeter große Zelle mit Gittern vor den Fenstern, die ihm jegliche Hoffnung für sein Leben raubte. Die Schuldgefühle wogen schwer und schienen ihn fast zu erdrücken, Albträume überschatteten die Nächte und den Schlaf, so als würde Schmutz und Schlamm unaufhörlich an ihm haften. Seine Situation schien ausweglos.

Doch Jesus Christus hat alles verändert, ihn aus dieser Grube hinausgezogen, den Dreck abgewaschen und ihm ein festes Fundament für sein Leben gegeben, auf dem er nun sicher stehen kann. Auf diese Zuversicht kann Daniel heute bauen, auch wenn das Leben auf dieser Erde uns immer wieder herausfordert. Daniel muss sich diesen Hürden nun nicht mehr alleine stellen.

Seine Geschichte ist geprägt von schwerer Not, äußeren Begebenheiten wie der Inhaftierung, die trotz Lebensübergabe nicht plötzlich verschwunden war. Dennoch ist es eine Geschichte voller wunderbarer Taten Gottes, die Daniel an sein Herz gezogen haben und von denen er uns in der kommenden Zeit persönlich berichten möchte. Wir, seine Geschwister vom Blauen Kreuz, sind erfüllt von Freude und können nur staunen über das, was Gott bereits in seinem Leben verändert und bewirkt hat!

Mario

Nach jahrzehntelangem Heroinkonsum und Gefängnisaufenthalten wagte er den Schritt in ein neues Leben in echter Freiheit! - Lebensbericht im Rahmen eines Gottesdienstes

"Ich bin etwas aufgeregt, deshalb hoffe ich, dass Sie mich gut verstehen können. Es fällt mir nicht leicht, vor so vielen Menschen zu reden. Bitte haben sie etwas Nachsicht.

Mein Name ist Mario K. und ich bin 45 Jahre alt. Ich bin gebeten worden, hier heute ein paar Sätze über mich zu erzählen. Wie man gut erkennen kann, ist mein rechter Arm durch einen Unfall gelähmt. Meine Lehre musste ich durch die Folgen des Unfalls abbrechen. Im Anschluss war ich lange krankgeschrieben und habe viel Zeit zu Hause verbracht. Ich fing an, mit Leuten rumzuhängen und „leichte“ Straftaten zu begehen. Das heißt, meist nur Fahren ohne Führerschein und Einbrüche.

1 bis 2 Jahre später ging ich in Berlin immer öfter auf Techno Partys. Dort nahm ich nach einer gewissen Zeit Drogen wie XTC, Kokain, LSD und Speed. Wenige Jahre später kam immer öfter auch Heroin dazu, was ich meist geraucht oder durch die Nase konsumierte. Als meine Oma schwer an Krebs erkrankt war, und dann circa 2 Jahre später gestorben war, habe ich täglich große Mengen Heroin konsumiert. Kurze Zeit darauf war ich psychisch und körperlich abhängig. Der Drogenkonsum ließ sich nur noch durch Straftaten finanzieren. Es folgten längere Haftstrafen. Auch während der Haft nahm ich weiterhin Drogen, besonders, weil sich dadurch die Haft erträglicher anfühlte. Das änderte sich später, als ich in die Justizvollzugsanstalt Luckau Duben kam. Dort lernte ich Leute vom Blauen Kreuz kennen.

Nach etwas längerem Zögern und einigen Gesprächen zog ich auf die Wohngruppe des Blauen Kreuzes. Was mich dort beeindruckte, waren die ehrlichen Gespräche und die viele Zeit, die sich die Mitarbeiter für uns nahmen. 3 mal im Jahr fanden sogenannte Angehörigen- Treffen statt, wo Familienmitglieder in die Vollzugsanstalt kommen durften. Dort gab es Vorträge und im Anschluss haben wir dann unseren Angehörigen bei Kaffee und Kuchen über unsere Fortschritte berichtet. Zweimal im Jahr durften wir Gefangene mit Lockerungen zu den Einkehr- Tagen des Blauen Kreuzes nach Forst und Spremberg fahren. Ein halbes Jahr vor meiner Haft- Entlassung haben Jörg, Judith und andere Mitarbeiter mich dann bei den Ausgängen begleitet. Seitdem habe ich bis zu der Entlassung keine Drogen mehr genommen, und das gab es ungefähr 20 Jahren nicht mehr.

Besonders dankbar bin ich dafür, dass mir das Blaue Kreuz nicht nur während der Haft geholfen und mich unterstützt hat, sondern auch danach. Das Blaue Kreuz bietet eine sogenannte Nachsorge nach der Haft an. Ich bin zurzeit ausnahmsweise bei Jörg untergebracht. Sie helfen mir z.Bsp. bei der Wohnungssuche, Ämtergängen und Gesprächen. (einzeln und der Selbsthilfegruppe Forst) Als große Hilfe empfinde ich die übergangslose Betreuung schon aus der Haft heraus. Meine Entlassung ist jetzt fast ein Jahr her, und es geht mir auch ohne Drogen gut.

Ich danke Gott und dem Blauen Kreuz, besonders Jörg, Judith und den anderen Mitarbeitern der Selbsthilfegruppe Forst!"

Ronny

Gedanken zur Entstehung des Bildes „Deine Entscheidung“

"Vor Jahren hatte ich ein kleines Bild mit Katzen geschenkt bekommen. Darauf waren vier Kätzchen abgebildet, die gleich aussahen, ein Kätzchen das ganz anders aussah und die Katzenmutter. Irgendwie konnte ich mit dem Bild nicht so viel anfangen und so diente es über Jahre als Lesezeichen im Etymologischen Wörterbuch. Irgendwann wunderte es mich, warum immer diese Seite im Buch als erstes aufschlug, wo das Bild war. Ich konnte mir auch nicht erklären, warum es mich immer wieder zum Betrachten aufforderte.Eines Tages schoss mir beim Anblick des Bildes ein Gedanke durch den Kopf: Martina, meine Ex, sagte mal kurz vor dem Ende unserer Beziehung, sie wollte kein fünftes Kind. Sie möchte den Mann wiederhaben, den sie kennengelernt hat. Der Gedankenzug erschien mir erst einmal sehr befremdlich und so waren die Worte schnell verworfen.

Aber in unregelmäßigen Abständen kamen sie mir immer wieder in den Sinn und waren doch teilweise ungreifbar fern. Vielleicht auch, weil ich mich damit nicht beschäftigen wollte. Irgendwann kam dann die Frage auf: Was hat sich vom Kennenlernen bis zur Trennung verändert? Wir hatten gemeinsam gelacht! Wir hatten gemeinsam die Höhen und Tiefen durchlebt! Wir sind einige Jahre älter geworden! Wir hatten gemeinsame Pläne! Mein Alkoholkonsum nahm stetig steigend zu. Dass meine Ex es mit ihren Worten gut gemeint haben könnte, das kam mir damals nicht in den Sinn. Dass sie unsere Beziehung aufrechterhalten und retten wollte, das habe ich nicht begriffen oder wollte es einfach nicht wahrhaben. Aber ihre mahnenden, zugleich bittenden Worte, weniger zu trinken, sah ich an als: Sie gönnt es mir nicht oder nun will sie mir das Trinken verbieten!

Nach langem Hin und Her hier in der JVA bekam ich das Etymologische Wörterbuch wieder und als erstes fiel mir das Bild mit den Katzen in die Hände. Dabei schoss mir ein interessanter Gedanke durch den Kopf: Male, was du siehst! Ich sah meine Ex mit ihren vier Kindern und dem Alkohol. Beides stand auf gleicher Höhe, irgendwie gleichberechtigt nebeneinander. Obwohl ich die Frau mit ihren Kindern, also meine Familie, wirklich liebte, zog es mich mehr und mehr zum Alkohol. Meine Entscheidung erfolgte unbewusst, ohne dass ich bemerkte, wie ich dadurch alles zerstörte. Erst schaffte ich es, dass die Frau, die ich von ganzem Herzen liebte, sich von mir trennte. Dann fand ich die falschen Freunde und landete wenig später im Knast. Inzwischen habe ich viel über Alkohol gelernt, über die Wirkung und deren gewollten sowie ungewollten Folgen. Vor allem welche unüberschaubaren Folgen bzw. Auswirkungen der uneingeschränkte Konsum bereithalten kann. Welches Leid über die Personen hereinbricht, die man liebt und denen man eigentlich nichts Böses möchte. Was geschieht mit den Personen, die plötzlich zum Opfer werden? Oder deren Familie? Wie hat sich ihr Leben durch meinen negativen Einfluss verändert und wie meistern sie es heute?

Im suchtmittelfreien Bereich bei Jürgen Schönnagel sah ich unter anderem einen Film namens „The Butterfly Circus“. Da wurde ein Mann aufgrund seiner Behinderung von der Gesellschaft ausgeschlossen. Erst wurde er auf Jahrmärkten zur Schau gestellt, gepöbelt, bespuckt und beworfen. Später wurde er durch seine Fähigkeit zum Star auf den Jahrmärkten (Die Gestaltung der Kommode ist von diesem Film inspiriert).

Das Glas symbolisiert die täglich neue Herausforderung zur Entscheidung: Familie oder Alkohol? Ich möchte nicht wissen, wie oft mich die traurig, schweigsamen und vor allem enttäuschten Blicke trafen, weil ich trotz bitten, nicht zu trinken, wieder betrunken nach Hause kam. Von den Gedanken ganz zu Schweigen.

Das Blaue Kreuz dient als Hilfe, wenn man es möchte und wenn man bereit ist, diese Hilfe anzunehmen. Vor gut 20 Jahren hatte ich noch nichts vom Blauen Kreuz gehört. Heute stellt sich die Frage: Wäre ich schon damals dorthin gegangen und hätte die Hilfe angenommen? Realistisch betrachtet und ohne mich selber zu belügen, tendiere ich zu 95 Prozent zum Nein. Der Grund war ganz einfach: Ich hatte nie ein Problem mit Alkohol! Nur ohne! Da ich jeden Tag vor neuen Entscheidungen mehr oder weniger stehe, habe ich in einem Punkt für mich schon lange die End-scheidung getroffen. Keine Drogen sollen je wieder meine Sinne trüben oder Herr meiner Sinne werden. Darum: Keine Macht den Drogen!"

Timo

Timo war lange Zeit drogenabhängig. Im Gefängnis findet er Hilfe und Stabilität in der Wohngruppe „Suchtfrei Leben“

"Ich bin Timo und sitze zurzeit in Haft in der Justizvollzugsanstalt Luckau-Duben. Seit meinem 15. Lebensjahr habe ich Erfahrungen mit Drogen gemacht. Erst aus Neugier, dann wurde es immer härter bis hin zum täglichen Konsum. Ich suchte immer wieder einen neuen, noch besseren Kick. Als Cannabis, Speed oder Crystal nicht mehr ausreichten, nahm ich Heroin. Jahrelang schoss ich mich täglich nur noch ab und war schnell ein Gefangener der Droge. Als 2005 meine Tochter zur Welt kam, wollte ich etwas ändern und begab mich in ärztliche Behandlung und versuchte es mit 14 stationären Entgiftungen, drei Langzeittherapien und drei Jahren Methadon-Programm. Aber alles half nicht. Ich dachte, ich war machtlos und gab mich innerlich schon auf. Als ich 2015 in Haft kam, wusste ich: Das ist meine letzte Chance, mein Leben in die Hand zu nehmen, doch was sollte ich tun können, was ich die letzten Jahre nicht geschafft habe?! Ich war im Knast, in einer Umgebung, wo Drogen auf der Tagesordnung stehen, da man 24 Stunden mit seinen Problemen, Ängsten und Sehnsüchten alleine ist. Und die Nächte und Tage können im Knast extrem lang sein. 24 Stunden Schmerz, weil man seine Liebsten so vermisst, dass es einem das Herz zerreißt.

Natürlich ging ich den Weg, den ich zuvor gegangen bin und betäubte mich jeden Tag, um einfach mit der Situation klar zu kommen, da ich nicht wusste, wo ich anfangen kann, etwas zu ändern. Der Vollzug bemerkte meine Hoffnungslosigkeit und versuchte, mir zu helfen, doch meine Sucht stand mir immer wieder im Weg. Bis ich vom Blauen Kreuz und Gottes Liebe für mich erfuhr. Ab da sollte sich alles ändern. Erst dachte ich noch bei den ersten Gesprächen: Mensch, was sind denn das für Leute? Wo kommen die denn her? Aber als sich Sven jede Woche die Zeit nahm und die Geduld aufbrachte, zu mir, dem hoffnungslosen Fall, wie mich viele Beamte beschrieben, auf die Zelle zu kommen und von Gottes Wort und der Macht von Jesus erzählte, merkte ich von Woche zu Woche, wie mich das veränderte und mir guttat, bis ich mir sagte: Mensch, Timo, was hast du zu verlieren?

Ich ließ mich darauf ein und jede Woche beteten wir zusammen und lasen gemeinsam in der Bibel. Es war, als ob einer einen Schalter in mir umlegte und ich bekam wieder neuen Lebensmut und neue Energie, um mein Leben neu zu ordnen. Ich verstehe es selbst bis heute nicht. Das, was Ärzte, Psychologen, Suchtberater und alle möglichen Leute jahrelang versucht hatten zu heilen, schaffte nur Gott. Aber es geht nicht darum, es zu verstehen, sondern darum, es zu glauben und darauf zu vertrauen. Jetzt weiß ich, Gott macht Maßarbeit. Und hilft jedem, der zu ihm kommt.

Als ich dann noch das Glück hatte, auf die Wohngruppe „Suchtfrei leben“ des Blauen Kreuzes zu ziehen, hatte ich endlich das Gefühl, in einem geschützten Umfeld zu sein. Ich unternahm noch den letzten Schritt und machte eine Lebensumkehr und gab meine Schuld, die mich jahrelang verfolgte, an Jesus ab und legte mein Leben in Gottes Hand. Das spüre ich bis heute. Ich bin wieder glücklich und ein neuer Mensch geworden. Und obwohl ich im Knast bin, bin ich frei! Darum schreibe ich hier über meine Geschichte, denn damit möchte ich anderen Mut machen, diesen Weg zu gehen. Denn wenn Gott es in diesem Umfeld, bei einem Menschen wie mir, schafft, ihm zu helfen, dann ist es für ihn doch ein Leichtes, auch anderen zu helfen. Habt Mut und geht diesen Weg – er enttäuscht keinen."

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