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aus dem Blauen Kreuz

Fast jeder 6. LKW-Fahrer fährt alkoholisiert

01.02.2019

Schlimmste Befürchtungen wurden wahr, als in einer großen Aktion rund 250 Polizisten aus Hessen insgesamt 1.200 LKW-Fahrer auf Parkplätzen entlang der hessischen Autobahnen kontrollierten. Mit erschreckendem Ergebnis: 190 Fahrer hatten Alkohol getrunken, 79 Berufskraftfahrer darunter gar so viel, dass ihnen die Weiterfahrt untersagt wurde. Das bedeutet: Fast jeder 6. LKW-Fahrer fährt alkoholisiert oder mit Restalkohol im Blut. Jeder 15. LKW-Fahrer ist mit mehr als 0,5 Promille Alkohol unterwegs, viele davon kommen aus osteuropäischen Ländern. Vor allem Trucker aus Rumänien, Lettland, Bulgarien und Polen fielen durch hohe Atemalkoholwerte auf.

Jürgen Naundorff, Bundessekretär der Sucht-Selbsthilfeorganisation Blaues Kreuz in Deutschland e. V.: „Nicht nur Alkoholkonsum, sondern auch Alkoholmissbrauch wird in unserer Gesellschaft und in den Ländern Osteuropas bagatellisiert. Es gibt kaum ein Bewusstsein für die damit verbundenen Gefahren. Obwohl die Zahl alkoholbedingter Todesfälle seit Jahrzehnten erschreckend hoch ist, weigern sich politische Entscheidungsträger, endlich die Verfügbarkeit von Alkoholika spürbar einzuschränken, den Preis zu erhöhen, die Werbung zu verbieten und Warnhinweise auf Alkoholika-Produkten anbringen zu lassen. So werden wohl erst weitere menschliche Tragödien folgen, bis unsere Gesellschaft aufwacht und die Politik handelt.“

Entgegen der meisten Fahrer aus Deutschland müssen die Trucker aus den osteuropäischen Ländern die Wochenenden auf dem Rastplatz verbringen. Sie sind die Arbeitsnomaden Europas – immer allein unterwegs auf der Fernstrecke, weit weg von zuhause, immer am Limit der erlaubten Fahrzeiten. Schon längst nicht mehr genießt diese Berufsgruppe hohes Ansehen, früher nannte man sie die „Highway Heros“, die dem Sonnenuntergang entgegenfuhren, heute bedeutet Berufskraftfahrer zu sein: häufig geringer Arbeitslohn, Bewegungsmangel und schweres Heben und Tragen. Auch psychische Belastungen dürfen keinesfalls unterschätzt werden. Da die Rastplätze wegen des hohen LKW-Aufkommens überfüllt sind, können Fahrer die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten häufig nicht einhalten. Hinzu kommen ein enormer Zeitdruck und aufwendige Lade- und Wartezeiten. Am allerschlimmsten aber ist die Einsamkeit, so berichten überlastete Fernfahrer immer wieder. Während der Rastzeiten an einen Rastplatz gekettet zu sein, ohne Freunde, Familie oder Unterhaltung lässt viele zur Flasche greifen. Claudia Dammasch, Vorstandsmitglied des Blaukreuz-Ortsvereins Wuppertal: „Viele Fernfahrer, die ein abstinentes Leben begonnen haben, lassen sich im Nahverkehr einsetzen – auch, um regelmäßig an Selbsthilfegruppen teilnehmen zu können. Sie berichten, dass das Zusammenleben in der Familie dann oft ungewohnt und schwierig wird. Vielen ‚juckt‘ es nach kurzer Zeit erneut im Fuß und sie bekommen Fernweh, so paradox es ist, und hängen dann leider oft wieder am ‚Sprit‘. Eine Maßnahme könnte sein, Selbsthilfegruppen auf Rastplätzen anzubieten.“

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