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Gruppenregeln

Roth

Gruppenregeln

„Dringlichkeiten haben Vorrang“
oder: Gruppenregeln sind hilfreich

Regeln sind da, um etwas zu regeln.

Am bekanntesten sind uns Regeln aus dem Straßenverkehr und vom Sport. Darüber hinaus gibt es vieles, was unser Leben reglementiert und häufig empfinden wir dies als Einschränkung der persönlichen Freiheit. Man denke hier nur an das Rauchverbot. Doch Regeln erleichtern auch vieles. Die Diskretionshinweise in Ämtern oder Apotheken z.B. bewahren uns vor Indiskretion. Auch jede(r) Teilnehmer(in) einer unserer Selbsthilfegruppen hat mindestens einmal, nämlich beim Erstbesuch, Bekanntschaft mit Regeln gemacht. Diese Gruppenregeln – wie könnte es anders sein – sollen die Gruppenbesuche regeln. Sie tun aber noch viel mehr. Sie geben Sicherheit, erleichtern den Umgang miteinander und helfen, den anderen besser zu verstehen:

» „Schweigepflicht":
Wir tragen nichts nach außen, was wir in der Gruppe hören und wen wir in der Gruppe treffen.

» „Ehrlichkeit“:
Der Einzelne muss nicht alles von sich in der Gruppe offen legen. Aber das, was er mitteilt, soll der Wahrheit entsprechen.

» „Zuhören“:
Jede(r) lässt den anderen ausreden, fragt bei Bedarf nach, ob das Gegenüber richtig verstanden worden ist und vertritt erst dann seinen eigenen Standpunkt.

» „Mitverantwortlich handeln“:
Alle sind mitverantwortlich für das, was in der Gruppe geschieht, bzw. was nicht geschieht. Niemand sollte sich hinter dem Leiter verstecken oder das Geschehen anderen überlassen.

» „Es redet immer nur einer“:
Keine Seitengespräche, wenn andere sprechen. Kurze Beiträge können besser aufgenommen werden.

» „Ich“ statt „man“:
In der Ich-Form zu sprechen hilft, eine klare Position zu beziehen. Jeder redet vom eigenen Tun und Denken.

» „Nicht interpretieren“:
Sich mit Interpretationen von anderen möglichst zurückhalten.

» „Persönliche Eindrücke deutlich machen“:
Wir sagen, wie wir den anderen sehen und was uns dies bedeutet.

» „Gefühle beachten“:
Sich zu bemühen, die eigene Befindlichkeit zu erkennen ist wichtig.

» „Fragen begründen“:
Der Gefragte hat das Recht zu erfahren, warum jemand eine Frage stellt. Das nimmt der Frage den Verhörcharakter und bedrängt niemanden.

» „Dringlichkeiten haben Vorrang“:
D.h., ergibt sich im Gesprächsverlauf ein Problem oder jemand hat etwas mitgebracht,  was belastet, unterbricht der Betreffende das laufende Gespräch und bringt seine Sache ein.

Diese Verhaltenshilfen fördern die Gemeinschaft und immer wieder wird deutlich, wie wichtig das ist. Und dass die Gesprächskultur in unseren Selbsthilfegruppen als sehr niveauvoll bezeichnet werden kann, ist ein guter Nebeneffekt.

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