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Erfahrungsberichte

Erfahrungsberichte

Betroffene berichten über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Alkohol und der Abstinenz.
Lesen Sie selbst; vielleicht entdecken Sie Parallelen zu Ihrer heutigen Situation...

 

Der erste Schritt
(Helga, 47, seit 4 Jahren abstinent) 

Die Erkenntnis, dass ich alkoholabhängig bin, traf mich nicht wie ein Keulenschlag über Nacht, sondern war mir schon seit längerem bewusst. Die Entscheidung, ganz auf Alkohol zu verzichten, reifte während eines geselligen Beisammenseins. 

Die Alkoholabhängigkeit saß mir gegenüber und köpfte eine Flasche Bier nach der anderen. Ihr Blick wurde zunehmend trüber, ihre Zunge langsamer und der Gang unsicherer. Die gesellige Runde lachte über sie und weidete sich an ihrer erbärmlichen Erscheinung. Ihr selbst war dies alles egal.  

Auf dem Nachhauseweg war mir klar, dass ich dieses Endstadium nie erreichen will. Jenes Erlebnis war der Schlüssel für mich, dem Alkohol ade zu sagen. Obwohl sich meine Abhängigkeit noch im Frühstadium befand, wählte ich zur Unterstützung eine Selbsthilfegruppe - das Blaue Kreuz. In dieser Gruppe lernte ich offen, nicht nur über alkoholbedingte Probleme, zu sprechen. Gleichgesinnte reden über ihre Vergangenheit, aber auch über aktuelle Situationen.  

Im Verlauf der Abstinenz hatte mein Selbstbewusstsein endlich die Chance sich zu entwickeln. Ich komme nicht mehr in die Verlegenheit mein Leben zu ertränken, sondern alles bewusst und mit wachem Geist zu erfahren.

 

Erster Besuch der Selbsthilfegruppe
Martin, 53 Jahre, seit 13 Jahren abstinent

Als ich mich endlich zum ersten Besuch der Selbsthilfegruppe entschloss, war ich 40 Jahre alt und eigentlich am Ende:

Meine Frau hatte bereits einen Rechtsanwalt aufgesucht, um sich von mir scheiden zu lassen. Meine drei Kinder wollten in dem Fall natürlich bei der Mutter bleiben. Mein Arbeitsplatz war durch meine vielen alkoholischen Eskapaden extrem gefährdet, und bei einer Alkoholkontrolle war mir zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren der Führerschein abgenommen worden.

Dieser persönliche Absturz brachte mich endlich dazu, aus meiner Lethargie aufzuwachen und zu erkennen, dass ich jetzt etwas unternehmen musste, um mein Leben neu zu ordnen.

In der Selbsthilfegruppe fand ich genau die Hilfe, die ich brauchte. In ruhiger und verständnisvoller Art und Weise wurden mir Wege aufgezeigt, wie ich wieder in ein suchtfreies, zufriedenes Leben zurückfinden konnte.

Meine Familie steht wieder zu mir, am Arbeitsplatz ist auch wieder alles in Ordnung, und sogar meinen Führerschein habe ich - unter Auflagen - zurückerhalten.

Ich kann deshalb nur jedem, der in einer vergleichbaren Notlage steckt, empfehlen den ersten Schritt zu wagen, um endlich einen Weg zur Verbesserung seiner Lebenssituation zu finden.

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