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Grundausbildung Sucht

Baden-Württemberg

Grundausbildung ehrenamtliche/r Suchtkrankenhelfer/in

Unser Landesverband wird im Juli 2025 mit einer neuen Ausbildung für ehrenamtliche Suchtkrankenhelfer bzw. betrieblichen Suchthelfer beginnen. Zu dieser Ausbildung laden wir alle diejenigen ein, die Suchtkranken und ihren Angehörigen qualifizierte Hilfe leisten wollen. Der laufende Kurs geht bis zum Frühjahr 2027.

Das Grundseminar, das aus fünf Seminarblöcken besteht, ist auf einen Zeitraum von zwei Jahren verteilt. Ein Seminarblock beginnt jeweils am Donnerstagabend und endet am Sonntag mit dem Mittagessen. Das Ausbildungsprogramm informiert Sie über die Inhalte des Seminars sowie über die dazu erforderlichen Voraussetzungen.

Die Teilnehmer/innen erhalten Grundkenntnisse und praktische Hilfen für die Arbeit mit suchtmittelabhängigen Menschen und deren Angehörigen. Sie sollen zur Wahrnehmung folgender Aufgaben in der ehrenamtlichen Mitarbeit befähigt werden:

  • lnformationsvermittlung über Suchterkrankung und ihre Behandlung.
  • Mitwirkung bei Prävention und Öffentlichkeitsarbeit
  • Kontaktaufnahme zum Abhängigkeitskranken und seinen Angehörigen
  • Sensibilität und Training in Fremd- und Selbstwahrnehmung im Zusammenhang mit der Sucht und Suchtentwicklung
  • Vermittlung in das professionelle Suchtkrankenhilfesystem und in die Suchtselbsthilfegruppen
  • (Motivationsarbeit, begleitende Nachsorge)
  • Mitarbeit in den Selbsthilfegruppen

Grundvoraussetzung für die Arbeit in der Suchtkrankenhilfe ist das Vertrauensverhältnis zwischen Hilfesuchendem und Helfer. Weiterhin werden folgende Voraussetzungen erwartet:

  • Bei Suchtmittelabhängigen eine mindestens zweijährige Abstinenz
  • Bereitschaft und Fähigkeit zur Zusammenarbeit
  • Kontaktfähigkeit
  • Ausreichende Zeit
  • Körperliche, seelische und soziale Belastbarkeit
  • Bereitschaft, sich mit der eigenen Motivation und eigenen Verhaltensweisen auseinanderzusetzen
  • Bereitschaft, sich auf Sinn- und Glaubensfragen einzulassen und sich mit den Inhalten christlicher Werteorientierung auseinanderzusetzen

Die Inhalte der Ausbildung entsprechen der Fachkonzeption des Gesamtverbandes für Suchtkrankenhilfe (GVS). Die Vermittlung erfolgt durch verschiedene Methoden, z.B. durch Gruppenarbeit, durch Referate, Selbsterfahrung, Fallbesprechungen sowie durch Eigenarbeit.

Lernen ist jedoch mehr als Wissensaneignung. Lernen hat auch Verhaltensänderung und Persönlichkeitsentwicklung zum Ziel, was die Bereitschaft und den Willen zur Veränderung einschließt. Dazu wird das eigene Verhalten in der Lerngruppe reflektiert und ist Bestandteil der Ausbildung. Fähigkeiten zur differenzierten Wahrnehmung bei sich selbst und am Gegenüber, Einfühlungsvermögen, aber auch das Erkennen und Achten der eigenen Grenzen, sind wichtige Eigenschaften eines guten Helfers, zu deren Aneignung die Lerngruppe verhelfen kann.

In der Gesellschaft, die einerseits eine traditionell positive Einstellung zum Alkohol als Genussmittel und zu Medikamenten als Schmerz- und Problembeseitigern hat, und die andererseits Suchtkranke isoliert, leben Abhängige und ihre Familien in einer Außenseitersituation. Eine wesentliche Aufgabe ist, solchen Ausgrenzungen entgegenzutreten. Dies kann vor allem im persönlichen Einsatz geleistet werden. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen diese Aufgabe wahr, indem sie Betroffenen und ihren Angehörigen Begleitung und Hilfe anbieten.

Für die gesamte Ausbildung ist eine Mindeststundenzahl von 120 Unterrichtsstunden à 45 Minuten vorgesehen. Die einzelnen Abschnitte der Ausbildung umfassen Unterrichtseinheiten (UE) entsprechend der nachfolgenden Aufstellung:

  1. Gesellschaft und Abhängigkeit (10 UE) Epidemiologie und gesellschaftliche Auswirkungen Definitionen (Gebrauch, riskanter Konsum, Missbrauch, Abhängigkeit/Sucht) Alkohol und Gesellschaft (Geschichte, Trinkkulturen, Trinksitten, Traditionen, gesetzliche Regelungen) Ausweichverhalten und Stellenwert verschiedener Ausweichmuster (abhängigkeitsfördernde Verhaltensweisen)
  2. Abhängigkeitsfördernde Mittel (10 UE) Stoffgebundene Mittel o Pharmakologie des Alkohols, Medikamente mit Suchtpotential o Illegale Drogen, Wirkungsweisen, Gebrauch o Nikotin Nicht – Stoffgebundene Mittel o Verhaltenssüchte o Online-Sucht
  3. Abhängigkeitserkrankung und ihre Behandlung (20 UE) Ursachen / Entstehungsbedingungen (körperliche, seelische und soziale Faktoren wie frühkindliche Störungen, gestörte familiäre Verhältnisse, geschlechts- und altersspezifische Entwicklung) Symptome, Verlauf und Formen der Abhängigkeit Lebenslinie bei Alkoholabhängigen Beschreibung von Co-Abhängigkeit Rückfall / Suchtverlagerung / Prävention Verlauf der Medikamentenabhängigkeit Genesungsverlauf Behandlungsformen, -inhalte und -ziele, Nachsorge
  4. Die Person des Helfers (20 UE) Die Motivation des Helfers Helfersyndrom Übertragung -Gegenübertragung / Annahme und Ablösung Persönlichkeitsstrukturen Feed-back und Umgang mit Kritik Eigene Begabungen, Möglichkeiten, Bedürfnisse, Grenzen ...
  5. Eigene Sinn und Wertebezüge (15 UE) Seelsorgerliche Impulse (Sinnfragen, Schuld, Vergebung ...) Was ist Seelsorge? (Einbeziehung seelsorgerischer Fragen) Das biblische Menschenbild unter dem Aspekt der Suchtproblematik
  6. Praxis der Helfertätigkeit (35 UE) Gesprächsführung Erstkontakt / Hausbesuch Die Gruppe I Gruppenarbeit Themenzentrierte Interaktion Angehörigenarbeit Fallbearbeitung „Erste Hilfe" Vorstellen von Arbeitshilfen (Medien, Literatur ...) Tagesstrukturierung, Freizeitgestaltung
  7. Alkoholerkrankung und Arbeitsplatz (10 UE) Volks- und betriebswirtschaftliche Auswirkungen Interventionen Betriebsvereinbarungen Stellung des ehrenamtlichen Helfers im Betrieb Alkohol am Arbeitsplatz: Material, Literatur, Gesetzgebung
  8. Strukturen und Arbeitsformen (5 UE) Organigramm (Verbands-, Bundes-, Landesebene) Rechtliche Grundlagen (Sozialrecht, Datenschutz, Versicherungsrecht, -schutz)

Für den erfolgreichen Abschluss ist die durchgängige Teilnahme an allen Seminarthemen erforderlich. Begründete Ausnahmeregelungen erfolgen in Absprache mit dem Seminarleiter. In jedem Fall müssen bei Versäumnis die jeweilig behandelten Themen (im Folgeseminar) nachgeholt werden. Der Einstieg in das Seminar ist nur im Teil 1 möglich. Während des Seminarverlaufes können auch Hausarbeiten als Arbeitsauftrag erteilt werden. Die Ausbildung endet mit einem Abschlussgespräch. Nach erfolgreichem Abschluss wird eine Teilnahmebescheinigung ausgegeben. Diese Bescheinigung qualifiziert nicht zu einer hauptberuflichen Tätigkeit in der Suchtkrankenarbeit. Das Seminar wird in Blockseminaren über einen Zeitraum von ca. 2 Jahren verteilt angeboten.

Ausbildungsträger ist das Blaue Kreuz, Landesverband Baden-Württemberg. Das Blaue Kreuz ist als Fachverband Mitglied im Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe im Diakonischen Werk der evangelischen Kirche (GVS) und Mitglied der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

Wir sind: ─ kompetente Ansprechpartner für Suchtkranke und Angehörige ─ grundsätzlich offen für jedermann ─ vermitteln Kontakte zu Begegnungsgruppen und Vereinen und bieten dort einen alkoholfreien Raum zum Leben ─ verfügen über Fachkrankenhäuser, Beratungsstellen und Nachsorgeeinrichtungen ─ orientieren uns am christlichen Glauben ─ bieten ein vielfältiges Weiterbildungs- und Freizeitangebot an ─ dem internationalen Bund des Blauen Kreuzes angeschlossen

Termine für 2024

Block 7029 / III vom 15.02. - 18.02.2024 in Friolzheim

Themen: Gruppenstrukturen / -prozesse |
Suchtverlagerung - andere Süchte |
Medikamentenabhängigkeit |
Das Einzelgespräch | uvm.

Block 7029 / IV vom 12.09. - 15.09.2024 in Friolzheim

Interaktionsspiele in der Gruppenarbeit |
Grundformen der Persönlichkeit |
der mühsame Weg zur Abstinenz |
Kritik – eine kostenlose Beratung?! | uvm.

ANMELDUNGEN

bitte bis spätestens vier Wochen vor Block-Beginn telefonisch oder per Formular bei

Sieglinde Reimann

Rollinstraße 28
88400 Biberach
Tel.: 07351/5779657
Mobil: 01516-1725124
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